SEIN, die Band aus Zürich.

Dass früher alles besser war, steht nun einmal fest. Damals, als junge Menschen noch beherzt zu ihren Instrumenten griffen und gegen den Niedergang der Menschheit ansangen. Damals nun, vor 12 Jahren, fanden auch Musu und Pattu zusammen, kurz, es entstand das Sein. Mit dem Multiinstrumentalisten Fab Hofman und dem Bassisten Diego 'Smut' Zweifel ergab sich ein düsteres Rumpelrock-Machwerk, dicht gefolgt vom eher experimentellen Duo-Programm 'Pschyrembel - Klinisches Wörterbuch', das den beiden den Ruf einer gewissen Verschrobenheit einbrockte.
Weiteren Versuchen in wechselnder Formation folgte die CD 'Misanthropolis', eine Zusammenrottung zwielicht'ger Nacht- und Nebel-Lieder gegen den Hochmut der Zeit. Als die kleine Truppe jedoch aus dem Studio ans Tageslicht zurückgekrochen kam, offenbarte sich ihr ein grausiges Spektakel: Was einige geahnt und andere leise hinter vorgehaltener Hand gemauschelt hatten, schrie ihr nun gellend und in ohrenbetäubender Deutlichkeit entgegen: Menschen landaus, landein zuckten zu synthetischen Rhythmen, akustische Instrumente waren rituell verbrannt oder senegalesischen Hilfsprojekten vermacht worden. Das Lied war tot.
Pattu und Musu, ersterer leicht irritiert, zweitere schwer verstört, versuchten noch durch eine handvoll kleinere Auftritte mit Gitarre, Handorgel und Casio das Schlimmste abzuwenden - altmodisch hiess es, Kult im besten Fall, andere hielten es schlicht für unzeitgemäss. Nach Jahren der Verschanzung und des Schmollens kommt nun die Antwort des Seins.
Althergebrachter denn je geht es mit Mandoline, Geige, Querflöte und Gitarre zur Sache. Kleinkunstgesang von Vorgestern erzählt in Jahrmarktsmanier Geschichten von gescheiterten Hochstaplern, heruntergekommenen Schänken und der Liebe, die ewig hält.


Musu Meyer Baldauf - Lieder, Gesang, Handorgel
Pattu Jeggli - Mandoline, Gitarre, Rythmus
Fab Hofman - Bass
Claudia Schär - Querflöte, Rythmus
Barbara Karpf - Handorgel
Gaudenz Raiber - Geige, Gitarre, Rythmus