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SEIN wird dieses Jahr 35 Jahre alt! Hier was ganz altes, passend zum Weltgeschehen SEIN reist! Sein reiste in der Stadt herum, mit öffentlichen Verkehrsmitteln, um ein lauschiges Plätzchen an den Rändern der Stadt ausfindig zu machen, für die Taufe des neuen Werks "Holzerhurd". Wir waren in Oerlikon, in Affoltern, in Altstetten und Albisrieden... überall Baumaschinen und Kräne: nein, so expansiv und aufbruchsmässig hatten wir uns eine passende Kulisse dann doch nicht vorgestellt gehabt. Uns stand der Sinn mehr nach einem beschaulich ruhigen Plätzchen, wo grad nicht gebaut wird... ein Ort, wo man auch mal einen Tag im Bett bleiben könnte. Ganz im Zentrum -so whistleblowte jemand in unseren Reihen- nur einen Steinwurf entfernt vom vollkommen ausgekernten Migros-City-Gebäude befände sich aber eine Location, die sei da ein bisschen aus der Zeit gefallen - klar doch, sagten wir uns: dem gehen wir mal nach, sobald die Trams wieder die normalen Strecken befahren können (wir konnten ja nicht wissen, dass sämtliche Trams genau dorthin umgeleitet wurden um dort zu wenden). Unser Pianist fand schliesslich eine App auf seinem Telefon, die uns auf die alternative Route mit dem Sihltalbähnchen aufmerksam machte: nach dreimal umsteigen und grosszügig bemessenem Fussweg von 20 Minuten waren wir bereits da: im El Lokal an der Sihl. Wir haben es sofort wiedererkannt, obwohl es unterdessen mit Casinos, Tiefgaragen und einer ganz neuen Strasse optimiert worden ist. Wir schauten einander nur an, und ohne dass jemand ein Wort gesagt hätte, war es einfach klar wie Klossbrühe: wir wussten einfach, hier sind wir richtig! Im El Lokal würden wir "Holzerhurd" taufen. «Wieso ich statt zur Schule zu gehen, lieber an Tram- und Bus-Endstationen herumlungerte.» - Musu Meyer Exclusives Kurzinterview mit Musu Meyer Frau Meyer, woher rührt ihre Leidenschaft für Tram- und Bus-Endstationen? Nun, wer zu Randzeiten gerne mit dem öffentlichen Verkehr verfährt kommt nicht umhin, den Geheimnissen der sich aneinander reihenden Haltestellen auf die Schliche zu kommen. Besonders inspirierend ist die Kombination "Umgebung und Name". Da fährt einer irgendwo durch, und das heisst dann so oder so. Sagt die Haltestelle. Gut, aber was macht denn die besondere Faszination der Endhaltestellen aus? Hmm... Um das zu verstehen, müssen wir uns auf die Anreise konzentrieren, die Zuspitzung auf die letzte Haltestelle hin. Die Umgebung dünnt sich aus, die letzten zwei Passagiere verlassen scheinbar unbeteiligt das Gefährt, und dann: 'Probstein'. Man ist für sich, ein letztes, verwittertes Schulhaus rechts, Reste alter Weihnachts Dekoration an Reihenhausfenster links, 'Mattenhof'. Jetzt ist es besiegelt. Man ist geliefert. Endstation. Das ist natürlich schlimm. Frau Meyer, welches ist denn nun Ihre liebste Endhaltestelle? Schauen Sie, da ist das Gedränge um den Spitzenplatz natürlich gross. Hirzenbach... Da hat es so ein niemandslandverdächtiges, wie sagen wir, 'Sportrasendings' nach der Vorletzten, Altried, beim Altersheim, versteht sich. Oder Rehalp, in Friedhofsnähe, immer interessant. Und welche herausragenden Erfahrungen verbindet Sie mit Holzerhurd? Oh, da war ich noch nie. Ist aber in Planung. Etwas unheimlich dort, wie ich hörte. Werde für's erste mit ein paar Freunden hinfahren, dann sehen wir weiter.
Tipp: Nahezu das komplette Material von SEIN kann unter «Discographie» abgehört und gelesen werden. |
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